Von Amanda Ingram
Manuelle Aufgaben und das aufwändige Einpflegen von Daten können das traditionelle Underwriting zu einer zähen Angelegenheit machen. Abläufe werden auf diese Weise verlangsamt und Effizienz wird verhindert. Straight-Through Processing (STP) bzw. durchgehende Datenverarbeitung bietet eine innovative Lösung für SHUK-Versicherer, da es den gesamten Underwriting-Prozess automatisiert, von der Datenerfassung und Risikobewertung bis hin zur Policierung. Damit hilft es Versicherern, ihre Abläufe zu optimieren und die Genauigkeit zu verbessern.
Einem McKinsey-Bericht zufolge werden in Zukunft 95 % der Kompositversicherungspolicen über STP laufen. Mit der Weiterentwicklung von KI und maschinellem Lernen wird diese Zahl voraussichtlich noch weiter steigen.
STP kann Ihren Underwriting-Prozess in gleich vierfacher Hinsicht optimieren:
Eine der größten Herausforderungen für Sachversicherer sind die manuellen Eingriffe, die im Underwriting-Prozess erforderlich sind. Oft vergeuden Underwriter wertvolle Zeit damit, Daten zu sammeln, zu verifizieren und in verschiedene Systeme einzugeben. Das verzögert nicht nur die Policierung, sondern erhöht auch das Risiko menschlicher Fehler und kann zu falschen Risikobewertungen und schlechten Underwriting-Entscheidungen führen.
Dem wirkt STP entgegen, indem deutlich weniger Daten manuell eingegeben und geprüft werden müssen. Durch automatisierte Datenerfassung und -validierung ermöglicht es STP Underwritern, sich statt Routineaufgaben komplexeren Aufgaben zu widmen, bei denen ihre Expertise gefragt ist. Dadurch steigt die Effizienz, verkürzt sich die Bearbeitungszeit und beschleunigt sich die Policierung – alles kritische Faktoren, um Kundenzufriedenheit und -bindung zu verbessern.
Beim Underwriting werden Risiken oft nicht konsistent bewertet, da verschiedene Underwriter ähnliche Anträge mitunter unterschiedlich behandeln. Diese Inkonsistenzen können zu erheblichen Unterschieden bei Preisen und Versicherungsbedingungen führen, die langfristig die Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit eines Versicherers beeinträchtigen können.STP hilft, den Risikobewertungsprozess durch vordefinierte Regeln und fortschrittliche Algorithmen zur Bewertung von Risikofaktoren zu standardisieren.
Durch Einbindung von Daten und Analysen können Versicherer dafür sorgen, dass alle Anträge anhand derselben Kriterien bewertet werden. Dadurch sinkt der Überwachungsaufwand und gleichzeitig werden Risiken genauer bewertet, was zu einer besseren Preisgestaltung und einem konsistenteren Underwriting-Ansatz führt. Zudem schafft es einheitliche Bedingungen für Versicherte, die unbewusst voreingenommen sein können.
Die Betriebskosten in Verbindung mit traditionellem Underwriting sind häufig höher als erwartet. Wenn Underwriter häufig Routineaufgaben durchführen müssen, etwa Eingabe von Daten in verschiedene Systeme oder Abgleich von Datenquellen, kann das die Kosten für Versicherungen dramatisch in die Höhe treiben. Die Ineffizienz schmälert die Gewinnmargen und verhindert, dass Versicherungsgesellschaften ihre Tätigkeiten effektiv skalieren.
Durch Einführung von STP können Kompositversicherer Abläufe rationalisieren und Routineaufgaben automatisieren und so den Verwaltungsaufwand erheblich senken. Im Ergebnis führt dies zu einer schlankeren Organisation, die eine größere Zahl von Policen ohne zusätzliche Mitarbeitende bewältigen kann. Darüber hinaus werden mit STP Kosten eingespart, da die Fehlerquoten sinken und weniger Ressourcen für die Fehlerkorrektur eingesetzt werden müssen.
In der schnelllebigen Versicherungsbranche von heute sind Echtzeitentscheidungen für vorausschauende Versicherungsgesellschaften das A und O. Viele Kompositversicherer arbeiten aber immer noch mit veralteten Systemen, die nicht agil genug sind, um Anträge schnell zu verarbeiten und Agenten und Maklern umgehend Feedback zu geben. Dadurch können sich Angebote verzögern, was Kunden frustrieren kann, sodass Abschlüsse nicht zustande kommen.
STP für Versicherungen ermöglicht Datenanalysen und Entscheidungen in Echtzeit. Mit automatisierten Workflows und Echtzeitintegrationen etwa von KI und maschinellem Lernen haben Underwriter sofort Zugang zu aktuellen Informationen über Antragsteller und Schadenshistorie. So können sie schnell und gut informiert Entscheidungen treffen. Dadurch verkürzt sich die Turnaround-Zeit und gleichzeitig steigt die Kundenzufriedenheit.
Straight Through Processing (STP) ist nicht nur eine Innovation, sondern ein Paradigmenwechsel für Kompositversicherer, die versuchen, Ineffizienzen und Inkonsistenzen im traditionellen Underwriting zu überwinden. STP automatisiert Routineaufgaben, sorgt für präzisere Risikobewertungen und ermöglicht Echtzeitentscheidungen. Damit hilft es, das Underwriting in ein optimiertes Asset mit Wertschöpfungspotenzial zu transformieren.
Sapiens weiß, wie komplex der Übergang zu STP ist und bietet maßgeschneiderte Lösungen für die individuellen Bedürfnisse von Kompositversicherern. Wenn Sie ihr Underwriting-Tempo beschleunigen, Betriebskosten senken oder Entscheidungen optimieren wollen, kann Ihnen unsere Plattform helfen, eine wirklich durchgehende Datenverarbeitung zu erreichen und einen Wettbewerbsvorsprung zu erzielen.
Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Versicherungsbranche ist Amanda Ingram eine leitende Beraterin, die sich auf die Bereitstellung effektiver Geschäftslösungen für den allgemeinen Versicherungsmarkt, Lloyd’s und den Londoner Markt sowie die Rückversicherungsbranche spezialisiert hat. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie mit führenden Softwarehäusern zusammen und nutzte ihr Fachwissen, um den Erfolg verschiedener Versicherungslösungen voranzutreiben. Amanda kann auf eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in den Bereichen Angebotsentwicklung, Pre-Sales Consulting, Service Delivery, Projekt- und Teammanagement sowie strategische Planung und Entwicklung von Kernsystemen verweisen. In den letzten 6 Jahren war sie eine wichtige Mitarbeiterin bei Sapiens und hatte mehrere strategische Positionen inne, zuletzt als Strategy Manager für Kompositversicherung in EMEA. In dieser Funktion gestaltet und führt Amanda strategische Initiativen in der gesamten Region durch, um das Wachstum und die Leistung im Komposit-Versicherungssegment zu fördern. Mit ihrer umfassenden Expertise in der SHUK-Versicherungslandschaft analysiert sie Markttrends, bewertet Risiken und identifiziert Möglichkeiten zur Verbesserung der Produktentwicklung, der Zeichnungs- und Schadenstrategien sowie der Kundenangebote. Amanda ist leidenschaftlich daran interessiert, Kunden durch innovative Lösungen und strategische Führung einen Mehrwert zu bieten und Organisationen dabei zu helfen, sich selbstbewusst in der sich verändernden Versicherungslandschaft zurechtzufinden.